Ganz automatisch und ohne Zutun machen wir durchschnittlich mehr als 25.000 Atemzüge pro Tag und bewegen dadurch ungefähr 12.000 Liter Luft durch unsere Atemorgane. Sauerstoff ist unsere Basis. Ihn brauchen alle unsere Zellen für ihre vielseitigen Funktionen. Nur wenn genug Sauerstoff vorhanden ist, können die Nährstoffe, die wir zu uns nehmen, verwertet und in Energie umgewandelt werden. Energie für unsere Muskel- oder Nervenzellen, eben für sämtliche Organfunktionen. Neben einer ausreichenden Sauerstoffaufnahme (Einatmen) ist die vollständige Abgabe des bei der Verbrennung entstehenden Abfallprodukts Kohlendioxid aber mindestens genauso wichtig (Ausatmen). Eine zu geringe Sauerstoffaufnahme führt längerfristig zu einer Unterversorgung und macht ebenso krank wie eine zu hohe Ansammlung von Kohlendioxid, das zusammen mit dem eingeatmeten Schmutz in unserer Luft nicht ausreichend entsorgt wird. Asthma, Bronchitis und Lungenprobleme sind oft die Folge.
Wenn wir die meiste Zeit im Sitzen verbringen, uns wenig bewegen, ist meist schon durch die dadurch bedingte schwache Muskulatur unsere Haltung schlecht, unser Brustkorb eingefallen und in Folge unsere Atmung alles andere als kräftig und gesund. Die Lungenkapazität und mit ihr die Menge an Sauerstoff, die uns zur Verfügung steht, ist dementsprechend gering.
Ist also die Atmung flach und uneffektiv, müssen wir mehr atmen, um die benötigte Sauerstoffmenge zu bekommen. Trainieren wir unsere Atmung, beispielsweise durch Yogaatemübungen, dann können wir nicht nur mehr Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft nutzen, und haben somit mehr Energie für unseren Stoffwechsel, sondern wir können auch mehr Schadstoffe wieder loswerden.
Da unser Atemsystem eng mit unserem Nervensystem, in Verbindung steht, beeinflusst die Atmung auch unseren mentalen Zustand. Wenn wir gestresst sind, atmen wir hastig, schnell und flach, und je gelassener wir uns fühlen, desto langsamer und tiefer atmen wir. Umgekehrt können wir durch bewusstes ruhiges Atmen wiederum unser Nervensystem beruhigen.
Die Atemübungen aus dem Yoga stärken und trainieren unsere Atemmuskulatur, und sie dehnen den gesamten Bereich um Rücken und Brust, damit ausreichend Platz für eine tiefe Atmung geschaffen wird.
Die starke Atemmuskulatur und der gedehnte Bereich rund um die Atmungsorgane ermöglichen eine tiefe Einatmung. Durch diese kann mehr Sauerstoff in unseren Körper gelangen, der besser verwertet werden kann, und wir haben mehr Energie.
Die tiefe Ausatmung, die durch das gezielte Üben erleichtert wird, bewirkt, dass weniger Schadstoffe im Körper zurückbleiben und dadurch weniger Potential für Krankheiten vorhanden ist.
Und zusätzlich zu diesen erfreulichen Nebenwirkungen einer tiefen vollen Atmung, können wir durch richtiges Atmen auch ganz gezielt auf unser psychisches Wohlbefinden Einfluss nehmen.
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